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Instruktorkurs (AJKA) mit Sensei Leslie B. Safar (9.Dan) vom 21. bis 23. September 2018 in Strausberg

Am 21. September machte ich mich am späten Nachmittag auf nach Strausberg bei Berlin. Im dortigen Sportpark fand das jährliche Instructorcamp der AJKA-Germany statt.

Nach einem deftigem Sandsturm und einer unfreiwilligen Wartezeit auf der Autobahn kam ich gegen 19 Uhr an und ich machte mich mit 2 Mitstreitern auf zum traditionellen Steakessen. Irgendwann am späten Abend kam dann Sensei noch an. Nach einer herzlichen Begrüßung gings dann ins Bett, nachdem noch eine Flasche Doppelkorn gestorben ist.

Am Samstag Vormittag begann das Training mit einer Theorieeinheit zum Thema Kumite. Sensei machte mehr als deutlich, dass er kein Sportkarate unterrichtet, sondern Wert auf Budokarate legt, d.h. kein langes Rumgeplänkel, sondern ein Schlag, Stoß oder Tritt und aus die Maus. Sensei hatte auch einige schöne und vor allem unterhaltsame Videoschnippsel mit, die seine Aussagen untermauerten.

Danach ging es nahtlos in die erste Praxiseinheit, in der wir zu zweit und zu dritt Sanbon- und Kihon-Ippon-Kumite übten. Sensei Safar legte vor allem auf 2 Dinge besonderen Wert: Beim Sanbon-Kumite soll man kämpfen wie bei Ippon-Kumite, nur halt dreimal hintereinander. Außerdem sollten wir nicht an den Block denken, sondern einfach nur mit dem Körper reagieren. Die letzte halbe Stunde übernahm Sensei Jörg Kohl und unterrichtete Jion.

In der Nachmittagseinheit ging es weiter mit Kihon-Ippon-Kumite. Während in der ersten Einheit die beiden Kumite-Grundlagen Reaktion und Timing wichtig waren, kamen jetzt noch Position und Distanz dazu. Beachtet man alles im Ganzen, dann sind keine Blöcke mehr nötig. Das Rausgehen aus der Kampflinie reicht aus, um den Konter zu setzen. Sensei Safar zeigte eindrucksvoll, wie wenige Zentimeter in der Positionierung das Kraftdreieck verändern und die eigene Stellung dann nicht mehr optimal ist. Nach zwei Runden Happo-Kumite zu Zehnt oder Zwölft übernahm unser ungarischer Freund Sensei Gyuri Torma das Training, um besonders die 45-Grad-Winkel mit der Kata Nijushiho zu vertiefen.

Das wars auch schon mit Training für diesen Tag und am Abend haben wir gemütlich beim Grillen und Lagerfeuer zusammen gesessen und bis spät in die Nacht technische und tiefschürfende Gespräche geführt.

Zur Sonntagseinheit wiederholten wir zunächst die beiden Katas Jion und Nijushiho und Jörg und Gyuri konnten sich überzeugen, dass wir ihre Ratschläge auch nach der Party noch intus hatten. Das Kumite-Training begann mit Jiyu-Ippon-Kumite. Die Angriffe Jodan, Chudan, Mae-Geri und Yoko-Geri sollten unter Beachtung der 4 Kumite-Grundprinzipien, ohne Block und mit sofortigem Konter ausgeführt werden. Als Highlight am Ende kämpften wir uns noch durch eine 'japanische Reihe'. Für den Uke war alles frei. Er konnte jede Technik nutzen, die er möchte. Aber die Herausforderung war, sofort ohne Block zu kontern.

Alles in allem war es ein geiles und lehrreiches Wochenende, mit einem lustigen und bewundernswert fitten Sensei. Immerhin ist er schon über 80. Ich freue mich schon auf's nächste Jahr.

(Bericht von Stephan Pilz)